Ort: Pierre Boulez Saal – Foyer, Barenboim-Said Akademie, Französische Straße 33d, Berlin
In der Reihe „Akademie-Forum“
An diesem Abend liest Aria Aber aus ihrem Debütroman „Good Girl“. Das bewegende Porträt erzählt die Geschichte einer jungen Künstlerin, die in einen Strudel aus Sex, Drogen, Gewalt, Freundschaft Familie und Trauer gerissen wird: In alten Kellerhallen, in denen der Techno die von der Gewalt des letzten Jahrhunderts gezeichneten Wände zum Beben bringt, trifft die 19-jährige Nila auf Gleichgesinnte. Zwischen Drogen und Sozialismus-Predigten ist dieser Ort für Nila der Ausweg aus dem Berliner Plattenbau, in dem wie sie nur Geflüchtete leben, wo die Toiletten von Silberfischen befallen und die Wände mit Hakenkreuzen beschmiert sind. Nur im Rausch entkommt Nila der Erinnerung an ihre tote Mutter, einst große feministische Revolutionärin, heute nur noch ein letztes Aufblitzen in den Augen des lebensmüden Vaters. Für jeden Menschen, der sie fragt, ist ihre Familie griechisch, nicht afghanisch. Und dann lernt Nila den US-amerikanischen Schriftsteller Marlowe Woods kennen, der ihr, die immer schreiben wollte, eine Welt von Mäzenen und Festivals eröffnet. Marlowe gibt großzügig, doch schon bald folgen Gegenforderungen und Ansprüche, die die Grenzen des Erträglichen für Nila weit überschreiten.
Aria Aber ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und lebt derzeit in Los Angeles. Ihr erster Gedichtband „Hard Damage“ (2019) gewann den Prairie Schooner Raz-Shumaker Book Prize. Die ehemalige Stegner-Stipendiatin promoviert derzeit an der University of Southern California und veröffentlichte ihre Gedichte unter anderem in The New Yorker, The New Republic, The Yale Review, Narrative und POETRY.
Mit einem musikalischen Beitrag von Blangelys Hidalgo (Querflöte), Studentin an der Barenboim-Said Akademie.
Moderation: Prof. Dr. Kai Wiegandt.
Eintritt frei. Anmeldung und weitere Informationen hier.
Die Reihe „Akademie Forum“ wird von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS gefördert.